“Holiday Celebrations in the City” – my new article!

Lange hat er auf sich warten lassen – mein Artikel für die Weihnachtszeit. Für euch wie immer in deutscher Übersetzung:

„ Langsam neigt sich das Jahr dem Ende entgegen. Die Tage werden kürzer, früh wird es dunkel in  der Stadt. Durch bunte Lichterketten und geschmückte Tannenbäume werden die Straßen San Franciscos hell erleuchtet. Es wird Weihnachten. Eine Zeit für Fest- und Feiertage. Das ist überall zu spüren.

Auch bei AgeSong kehrt eine winterliche und festliche Atmosphäre ein. In der Lobby steht ein Weihnachtsbaum, prächtig geschmückt mit den schönsten Kugeln, Lichtern und Herzen. An der ein oder anderen Stelle kleine weiße oder rote Tauben als Zeichen für Frieden und Besinnlichkeit. Jeder half beim Dekorieren mit: ob Mitarbeiter oder Bewohner, im Rollstuhl oder gut zu Fuß. Heute steht ein drei Meter großer Tannenbaum zwischen Sofa und Sesseln in der Lobby, wo ihn jeder sehen und sich an ihm erfreuen kann.

Die Festtage sind auch bei AgeSong etwas Besonderes. Wir feiern nicht nur den Advent und  Weihnachten. Auch Channukka, die Wintersonnenwende und Kwanzaa werden im Mittelpunkt stehen.

So werden acht kleine Lichter zum Lichterfest unserer jüdischen Bewohner neben dem Weihnachtsbaum hell erleuchten. Sie erinnern an die Öllampe im Tempel Jerusalems, der niemals erlöschen sollte. Trotzdem diese Lampe nur Öl für einen weiteren Tag hatte, leuchtete sie acht ganze Tage, bis neues Öl gewonnen worden war. Acht Tage im Dezember wird zum Gedenken an dieses Wunder immer eine Kerze angezündet, bis schließlich alle acht Lichter brennen.

Am 21. Dezember schenken wir der Wintersonnenwende unsere Aufmerksamkeit. Ob aus dem Blickwinkel der Astrologie, Astronomie, Religion oder einfach nur die Freude auf die kommende Sommerzeit – gemeinsam machen wir diesen Tag zu etwas Besonderem. Wir feiern die alten religiösen und naturverbundenen Bräuche unserer Vorfahren. Bräuche aus einer Zeit , wo die Menschen der Natur vertrauten und ihren Tag nach dem Erdrhythmus lebten. Mit der Wintersonnenwende kehrt das Licht zurück und wird bis zur Sommersonnenwende im Juni Tag für Tag länger die Welt erhellen.

Für mich wird Kwanzaa, das Fest der Menschen mit afro-amerikanischen Wurzeln, eine ganz neue Erfahrung sein. Es wird der afro-amerikanischen Geschichte gedacht und die Erhaltung und Weiterentwicklung der Community gefeiert. Mit kleinen Aufmerksamkeiten kommen die Menschen zusammen, um gemeinsam den Abend zu genießen bei Kerzenschein und einem ganz besonderen Festessen.

Als Zeichen für das christliche Weihnachtsfest steht in der Lobby ein großer Weihnachtsbaum. Es ist mein erstes Weihnachtsfest ohne Adventskranz, Pyramide und Nussknacker auf dem Tisch. Auch ohne religiösen Glauben feiere ich mit meiner Familie in Deutschland eine Weihnachtszeit nach christlicher Tradition. Dieses Jahr wird es anders sein mit vielen neuen Eindrücken, Festen und Traditionen. Gemeinsam mit den Senioren und Mitarbeitern freue ich mich auf eine wunderbare und ereignisreiche Zeit. Happy Holiday! “

Original: agesongtoday.com

“Holiday Dreams come true…” – my new article!

Endlich wurde er veröffentlicht: pünktlich zu Halloween erscheint mein neuer Artikel für das online Journal “AgeSong today”! Für euch wie immer in deutscher Übersetzung:

„Ein Blick aus dem Fenster verrät, dass sich nun auch die letzten Sommertage dem Ende zu neigen. Regentropfen klopfen sanft ans Fenster. Jetzt möchte jeder gerne ein warmes zu Hause haben, mit einem Tee auf der Couch sitzen, Musik hören oder einfach nur nicht allein sein. Ich sehe mich um. Hier bei AgeSong schauen Senioren und Mitarbeiter gespannt auf den Fernseher. Zeit für Baseball. Es ist ruhig. Nur der Getränkeautomat rauscht im Hintergrund. Plötzlich ein Tor. Die Giants liegen vorn. Die Dame auf dem Sofa ins ganz aus dem Häuschen. Die Herren am Tisch nicken sich zustimmend zu. Die Seniorin im Rollstuhl lächelt. Das Spiel ist ein Event für alle, Senioren und Mitarbeiter, Familie und Besucher. Das Zusammensein ist AgeSong wichtig.

Wir blicken auf die kommende Zeit. Halloween steht vor der Tür. Wir planen eine kleine Party in unserem ‚Vergiss-mein-nicht-Café‘. Als Freiwillige aus Deutschland basteln und kreieren wir kleine Spiele und Dekorationen für zwei gruselig-schöne Stunden.

Wir denken an Thanksgiving. Auch das Vergessen wir nicht. Für mich aus Deutschland ist dieses Fest neu. Ich bin gespannt auf den 22. November und meinen ersten Truthahnbraten.

Wir schauen in Richtung Weihnachtszeit. Neben Plätzchenduft und Pfefferminz, freuen wir uns auf das gemeinsame Singen und gemütliches Beisammensein bei Tee, Kaffee und Kerzenschein. Auch Hanukka wird gefeiert. Bei mir zu Hause ist der „Stollen“ – ein Fruchtkuchen – eine Weihnachtstradition. Um die Senioren und Mitarbeiter von AgeSong für diese Delikatesse zu begeistern, werde ich diesen Stollen ganz persönlich nach dem Rezept meiner Uroma backen.

Für mich ist der Herbst buntes Laub, Kastanien und Drachensteigen lassen – die Weihnachtszeit Schneemann bauen, Adventskranz und Schlittschuh laufen. Wie anders wird es wohl in San Francisco sein? Was erwartet mich? Schon als Kind träumte ich von den bunt geschmückten Gärten und Häusern Amerikas, Paraden mit Santa Clause und seinen Rentieren und einem Strumpf über dem Kamin am Weihnachtsmorgen. Ich freue mich auf eine wunderbare Zeit. In einer Stadt an der Westküste – 10.000 Kilometer von der Heimat entfernt.”

Original: agesongtoday.com

My new article!

Endlich wurde er online gestellt – unverändert! Wie immer für euch das deutsche Original:

Mit viel Sonne und hohen Temperaturen zeigt sich der indische Sommer von seiner besten Seite. Kinder freuen sich, wenn die Schule aus ist und Mama und Papa mit ihnen an den Strand fahren. Jeder liebt den Strand, den Sand, das Meer und den Wind an den Küsten San Franciscos. Den Senioren von AgeSong geht es nicht anders. Mit Eiscreme und Soda machten wir uns diese Woche auf zur Golden Gate National Recreation Area.

Die Sonne spiegelte sich im Wasser und unzählige Segelboote ließen sich von dem frischen Wind treiben. Frei von Wolken und Nebel glänzte auch Alcatraz mitten im San Pablo Bay. Auch wenn das Wasser wesentlich kälter war, als ich es erwartet hatte, so genoss ich den Sand zwischen den Zehen und die kleinen Wellen, die ein meinen Waden brachen. Die Golden Gate Bridge im Hintergrund wirkte eindrucksvoll und stolz. Ein Stück weiter entfernt reichte ein kleiner Steg um einige Meter ins Wasser hinein. Ein Senior kam und wollte mich bis zum Ende der Brücke begleiten. Natürlich, dachte ich. Mit Vergnügen.

Gemeinsam schlenderten wir die Küste entlang. Möwen begleiteten uns auf unserem Weg. Im starken Wind ließen sie sich treiben und segelten ohne Flügelschläge durch die Luft. Mit einem guten Blick schoss der Herr an meiner Seite das ein oder andere Foto von mir in schönster Location.  Auf der Brücke angekommen bewunderten wir eine Gruppe von Menschen, die ihr Glück im Fischen suchten. Unweit entfernt hatte es sich ein kleiner Seelöwe gemütlich gemacht. Nachdem ich mich ein paar Minuten mit einer Gruppe junger Studenten unterhalten hatte, stellte ich plötzlich fest, dass jemand an meiner Seite fehlte. Doch direkt hinter dem kleinen weißen Zelt stand er und schoss vergnügt mit einer großen Kamera viele Fotos von einem Pärchen, die zu Besuch in San Francisco waren. Es war toll, ihm von weitem zu zu sehen.  Er sah einfach glücklich aus, zufrieden. Wie gerne hätte ich ihn noch einige Zeit länger dort stehen und fotografieren lassen. Leider drängte die Zeit. Er hat es genossen: den Spaziergang, das Meer, die Sonne und den Wind. Auch wenn er müde und geschafft zurück am Van ankam, so lächelte er.  Ein Lächeln, wofür es sich jeden Tag erneut lohnt, aufzustehen.

Original: agesongtoday.com

“Assertive!”

Ein Blick auf den Kalender verrät, dass nun bereits zwei Wochen vergangen sind. Noch immer ist unsere Wohnsituation ungeklärt. Sie suchen noch. Nun doch nach einem Appartement. Wir hoffen noch immer inständig auf zwei kleine separate Zimmer. Dies bleibt wohl eher Wunschdenken. So langsam findet sich die ein oder andere versteckte Ecke zum Telefonieren, Chatten, Filme gucken oder einfach nur Abstand nehmen. Das ist hier wirklich notwendig. Wohnen und arbeiten am selben Ort heißt, 24 Stunden am Tag Freiwillige zu sein ohne Auszeit. Immer lächelnd, immer zuvorkommend. Schon am frühen Morgen noch vor dem ersten Schluck ungenießbaren koffeinfreien Kaffees Offen sein für alles und jeden. Es ist nur übergangsweise, hieß es, so circa eine Woche. Die Dritte steht bereits in der Tür.

Der am Dienstag erstellte Stundenplan scheint alles andere als projektbezogen zu sein. Aufpassen auf mental eingeschränkte Senioren und Small Talk verdrängen Kunst und Kultur, Event- und Wochenplanung. Wir müssen die Leitung AgeSong’s verstehen. Als Freiwillige füllen wir ein Lack in der Pflege und Fürsorge der Bewohner. Dies sei eine Ausnahmesituation, natürlich nicht für ein ganzes Jahr. Und für wie lange dann? Ein Monat, ein Vierteljahr?

In einer E-Mail teilte ich unserer Ansprechpartnerin und pädagogischen Betreuerin vor Ort die momentane Situation mit und bat um Unterstützung. Unser Einsatzgebiet soll noch einmal geklärt und an die Projektbeschreibung angepasst werden. Sie würde sich nächste Woche darum kümmern.

Ein Schritt in die richtige Richtung?

Nachdem wir in den letzten Tagen immer wieder fragend von Pflegern und Krankenschwestern angeschaut worden waren spürten wir deutlich, dass wir überflüssig sind. Es verschlug uns genervt und gelangweilt in die hauseigene Bibliothek. Dort gab es vielmehr als nur Bücher. An einem kleinen Schreibtisch und am Laptop arbeitend, lernten wir Sharon kennen. Sie hörte sich all unsere Bedenken und Befürchtungen an, hatte Verständnis und  brachte mit weisem Ratschlag Licht ins Dunkle. Ein Gespräch musste her. Eine Klärung der Rahmenbedingungen, Einsatzbereiche und Vertragsinhalte. „Assertive!“ sagte sie. „Seid bestimmend, fordernd, selbstsicher, aber fair! Setzt euch durch. Ihr seid hier, weil AgeSong euch durch ein Projekt begeistert hat. Eine komplette Änderungen des Arbeitsfeldes hätten sie euch rechtzeitig und noch vor der langen Reise mitteilen müssen.“

Das gewollte Gespräch kam schneller als erwartet. Zwei Stunden später fanden wir uns im Büro des Community-Leiters Jim wieder. Er hörte sich alles in Ruhe an. Von unserem geplanten Einsatz am Wochenende, von dem wir erst kurzfristig und durch Zufall erfahren hatten, bis hin zum Füttern einzelner Bewohner. Ich bewundere jeden, der älteren und kranken Menschen mit solcher Unterstützung helfen kann. Mir bereitet diese Arbeit Probleme. Zu meinem Erstaunen wusste Jim weder genaueres von unserem neu erstellten Stundenplan noch hatte er mitbekommen, welche Aufgaben wir Tag für Tag  erledigen sollen. Er wollte alles noch einmal mit den zuständigen Interns besprechen, unseren Plan umstrukturieren und mehr an unser Projekt anpassen. Das dies bis dato noch nicht erfolgreich geschehen ist mag wohl daran liegen, dass weder unsere Bewerbungen noch die Stellenausschreibung jemals von den Mitarbeitern hier gelesen worden war. Von unserem Vertrag mal ganz abgesehen.

Wie es nun in Zukunft weiter geht, ist fraglich. Aus den Erfahrungen der letzten zwei Wochen heraus bin ich skeptisch bezüglich einer kurzfristigen Problemlösung. Wir werden sehen.

500 Wörter für die Welt

Die nächsten Tage kämpfe ich mit einer ordentlichen Erkältung. Ich versuche nicht zu sehr mit den Senioren in Kontakt zu treten, was sich als ziemlich schwierig erweist. Mit Hausmitteln dagegen anzukämpfen, lässt sich hier nicht realisieren – ohne Küche oder der Möglichkeit, Nahrungsmittel vernünftig zu lagern. Ich hoffe bis zum Wochenende fit zu sein. Wir wollen shoppen gehen und das zweitgrößte Chinatown nach New York besichtigen.

In Zukunft werde ich den ein oder anderen Text für die Internetzeitung „AgeSong today“ schreiben.  Hier die deutsche Version meines ersten veröffentlichten Artikels:

Zwei Wochen liegen bereits hinter mir. 14 Tage mit neuen Eindrücken, Menschen und neuem Umfeld.  Ein Jahr lang wird San Francisco mein zu Hause sein. Ich komme aus Deutschland und absolviere in den nächsten 12 Monaten meinen Internationalen Jugendfreiwilligendienst bei AgeSong Senior Communities.

AgeSong liegt das Befinden der Senioren sehr am Herzen. Im Vordergrund stehen nicht Krankheiten, mentale Probleme oder Schwächen. Mit einem auf die Senioren abgestimmten Wochenplan werden körperliche und psychische Fähigkeiten der Bewohner gefördert. Sie fit zu halten ist das Ziel. Sie sollen sich nicht abgeschoben oder allein fühlen. Durch das bilden kleiner Wohngemeinschaften in Doppelzimmern oder Gruppenaktivitäten wie Touren mit dem Van, einer Tea Party oder den wöchentlichen Poker Games werden die Senioren zu einer kleinen Familie.  Der individuelle Umgang mit jedem einzelnen hat mich beeindruckt. Hier wird die Meinung der Senioren respektiert, ihr Wille steht im Vordergrund, gezwungen wird hier niemand. Es kann sehr hart sein, wenn sich Wünsche ständig ändern, Stimmungen schnell kippen und Bedürfnissen nicht immer nachgegangen werden kann.

Dennoch lohnt sich jede Arbeit in dem Moment, wenn sie Lächeln, sich freuen oder einfach nur die Hand nehmen und sagen: „Danke“.  Ich werde bei AgeSong at Laguna Grove im kulturellen Bereich tätig sein. Mit Spiel, Sport und Spaß möchte ich den Senioren den Tag versüßen, mir von ihnen zeigen lassen, was leben in den USA bedeutet und auch ein Stück meiner Kultur weitergeben. Ich finde es schön auch hier zu sehen, dass man sich um die Menschen im Alter kümmert und sie lieb gewinnt. Sie werden akzeptiert, egal wie jung, wie gesund oder wie fit sie psychisch noch sind. Wenn ich einmal älter bin, hoffe ich auch auf solche Unterstützung. In Deutschland gibt es auch Institutionen wie AgeSong, die sich um die Senioren kümmern und für sie sorgen. Es ist nicht nur eine Unterkunft, ein Bett und etwas zu essen.  Es ist die Fürsorge, das Zusammensein und das Gefühl, wichtig zu sein. AgeSong Senior Communities zaubert jedem ein Lächeln ins Gesicht und bringt Senioren und Angehörigen Sicherheit und Verständnis entgegen.

„AgeSong has created a place of healing and support for the aging … a place where people feel valued“ – Family Member

Original: agesongtoday.com

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